Europa gegen den Strom

■ Bei der Amsterdamer Alternativ-Messe sollen neue Kulturkontakte entstehen

Berlin (taz) - „Europa gegen den Strom“ - unter diesem Motto findet am kommenden Wochenende in Amsterdam ein internationales Kulturfestival statt, bei dem neue Querverbindungen über den alten Kontinent gelegt werden sollen. Die Veranstalter rechnen mit rund 500 AusstellerInnen aus 24 Ländern und mehr als 10.000 BesucherInnen bei dem „Festival der alternativen, unabhängigen, radikalen Informationsträger“. Drei Tage lang

-vom 15. bis zum 17.September - können Material, Ideen und Informationen ausgetauscht werden. Parallel dazu gibt es Musik, Theater und Performances, unter anderem von Gruppen aus der Sowjetunion, Ungarn und der Tschechoslowakei. Eine Ausstellung zeigt 1.000 verbotene europäische Poster.

Die Idee zu der alternativen Messe entstand während der Frankfurter Buchmesse 1986. Die bald darauf gegründete Stiftung „Europa gegen den Strom“ brachte unabhängige VerlegerInnen und KulturproduzentInnen an einen Tisch, um einen lebendigen Austausch vom Ural bis Island und vom Nordkap bis Gibraltar herzustellen, „trotz Zensur, Zollkontrolle und finanzieller Einschränkung“. Mit dem Amsterdamer Festival wollen sie die Möglichkeit für einen Kulturaustausch bieten, der nicht im europäischen Mainstream liegt. Als richtungsweisende Initiativen sollen zwei europäische Netzwerke, eins für unabhängige Buch-Labels, eins für radikale Buchläden und Herausgeber gegründet, sowie eine mehrsprachige Datenbank vorgestellt werden.

Die Veranstaltungen finden im Amsterdamer Börsengebäude „De Beurs van Berlage“ und rund um das Messegelände statt.

hh