Ist coop doch noch zu retten?

Berlin (taz) - Nach ganztägigen Krisensitzungen zeichnete sich gestern gegen Redaktionsschluß noch ein Hoffnungsschimmer für den coop-Konzern ab. Agenturmeldungen zufolge haben Gläubigerbanken verhalten positiv auf das Angebot reagiert, 25 Prozent ihrer Forderungen an den schwer angeschlagenen Einzelhandels-Riesen in bar ausgezahlt zu bekommen, wenn sie auf die restlichen 75 Prozent verzichten. Sonst wäre coop sofort bankrott.

Den Meldungen zufolge ist eine Verzichtssumme von 1,5 Milliarden Mark genannt worden; 500 Millionen Mark sollen cash ausgezahlt werden. Eine Hilfe von 465 Millionen Mark, die coop früher von sechs Banken erhalten hatte, scheint aber nicht in die Verhandlungen einbezogen worden zu sein.

Das diskutierte Sanierungsmodell deutet zudem auf den späteren Einstieg eines neuen Großaktionärs hin. Denn zunächst soll das Kapital herabgesetzt werden, um die tatsächliche Vermögensminderung in die Bilanz eingehen zu lassen. Dann soll das Kapital wieder aufgestockt werden, indem neue coop-Aktien an der Börse verkauft werden. Die wiederum können dann von einem einsteigewilligen, aus kartellrechtlichen Gründen vermutlich ausländischen Konzern gekauft werden.

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