Heute bei den Film-Tagen:

■ Film-Kultur für diese Stadt

Alle sind sich einig: Bremen braucht kulturelle Filmförderung. Helga Trüpel von den Grünen weiß das, Herr Franke, der Senator, weiß das, und auch die Steinmetze des Anstoßes, die Organisatoren der „Tage des unabhängigen Films“, wissen das. Die müssen derzeit den Mangel daran ausbaden: Das Festival wird mit einem bestenfalls lächerlichen Senatszuschuß von 10000 Mark abgespeist, während er dem mit Senatsgünstlingen bestückten Filminstitut ein Fünfzigfaches zumauschelt.

Doch sei's drum. Vielleicht wird aus Herrn Eulers Schreibtisch doch noch der ein oder andere Impuls für die ganz real und auch schon länger in Bremen arbeitenden Filmkünstler kriechen. Und auch dem Senator wollen wir noch eine Chance geben, seinen vollmundigen Reden nicht nur entgegengesetzte Taten folgen zu lassen. Immerhin kündigte er, der „kaum noch die Hoffnung gehabt habe, daß sich in Bremen die Kinokultur beleben lasse“, bei der Eröffnung der Filmtage an, „die Frage einer Produktionsförderung für Filmemacher voranzutreiben“. Das soll er mal, aber subito.

Derweil läuft das Festival auf vollen Touren:

In der Cassavetes-Reihe laufen um 21 Uhr in der Schauburg Gloria und um 23 Uhr im Cinema The Killing Of A Chinese Bookie.

Im Modernes laufen seit dem vormittag Workshops und im Abendprogramm ein Teil des Bremer Forums mit den Beiträgen Bremer Filmschaffender.

Die beiden anderen Programme des Bremer Forums schmücken die Angestelltenkammer über den Nachmittag, wo dann abends um 19 Uhr der Film Glasnost und Ökologie gezeigt wird. Im Anschluß an diesen Film über drei Reisen westdeutscher Öko-Gruppen nach Tschernobyl, Leningrad und an den Baikalsee wird es eine Podiumsdiskussion mit den Filmemachern und den beteiligten Reisenden geben. ste