USA und UdSSR über C-Waffen einig

Genf (taz) - US-Außenminister Baker und sein sowjetischer Amtskollege Schewardnadse werden bei ihrem Treffen am 22./23. September im US-Bundestaat Wyoming höchstwahrscheinlich zwei Übereinkünfte über den Austausch von Chemiewaffendaten sowie Inspektionen der Arsenale der beiden Großmächte unterzeichnen. Das verlautete aus den Delegationen der beiden Staaten bei den Chemiewaffenverhandlungen im Rahmen der Genfer UNO -Abrüstungskonferenz. Letzte Einzelheiten (unter anderem welche Daten der gegenseitigen Informationspflicht unterliegen) sollen Anfang nächster Woche in Washington geklärt werden. Die Bundesregierung in Bonn hat gegenüber Washington die Zustimmung für sowjetische Inspektionen der US-Giftgasbestände, die zum Teil bei Pirmasens in der Pfalz gelagert sind, gegeben.

Die Genfer Unterhändler der USA und der UdSSR hatten über Datenaustausch, Vorortinspektionen sowie über die Frage der Zerstörung von C-Waffenbeständen und -produktionsstätten bereits am 29.Juni - zum Abschluß der elften Runde ihrer seit 1986 am Rande der UNO-Abrüstingskonferenz geführten bilateralen Gespräche - eine weitgehende Übereinkunft erzielt.

Auf sowjetischen Wunsch hin sollten sie noch in die - Ende August abgelaufene - diesjährige Verhandlungsrunde der Genfer Abrüstungskonferenz eingeführt werden und zu einer Beschleunigung der Bemühungen um ein weltweites Chemiewaffenverbot führen. Die scheiterte daran, daß die Bush-Administration die Übereinkünfte bislang nicht offiziell bestätigt hatte.

Andreas Zumach