Deutscher in Gewahrsam genommen

■ Im Zusammenhang mit dem Tod des 21jährigen Studenten aus Berlin wurde ein 50jähriger Deutscher vernommen

Im Zusammenhang mit dem Mord an dem 21jährigen Berliner Physikstudenten Alexander Wendel in Nordgriechenland hat die griechische Polizei am Donnerstag einen 50jährigen Deutschen als Tatverdächtigen vernommen. Der Hinweis auf den 50jährigen, der in der Nähe des Tatorts ein Zimmer gemietet hatte, war von einem in der Gegend ansässigen Deutschen ergangen.

Die Polizei betonte ausdrücklich, daß der 50jährige nicht verhaftet, sondern nur in Polizeigewahrsam genommen worden sei. Über den derzeitigen Stand der Ermittlungen wurde nichts bekannt, weil die Polizei keine Auskünfte gab.

Wie berichtet, war der 21jährige Alexander Wendel, der zusammen mit seinem 20jährigen Kommilitonen Thomas Gruhn mit einem VW-Bus in Griechenland Urlaub gemacht hatte, in der Nacht zu Mittwoch erschossen worden. Die Tat, bei der ein unbekannter Täter mehrere Schüsse aus einem Schrotgewehr auf die beiden in ihrem VW-Bus schlafenden Studenten abgefeuert hatte, geschah nahe des 55 Kilometer südlich von Saloniki gelegenen Dorfes Katernini. Alexander Wendel war sofort tot. Thomas Gruhn wurde schwer verletzt, befindet sich inzwischen aber außer Lebensgefahr. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes war er auch gestern noch nicht vernehmungsfähig. Anfang nächster Woche soll er mit einem Rettungsflugzeug nach Berlin gebracht werden, sobald er transportfähig ist.

Eine absolute Ente der 'Bild'-Zeitung ist nach Informationen der taz, daß in dem VW-Bus noch ein dritter Student mitgereist und seit der Tat verschwunden sein soll. Reine Spekulation blieb bis jetzt auch die Vermutung, daß es sich bei dem Täter um denselben Täter handeln könnte, der vor ein paar Monaten 500 Kilometer von Saloniki entfernt zwei Griechen, eine Griechin und eine Schwedin erschossen hatte. Die Opfer hatten in Autos mit ausländischen Kennzeichen geschlafen. Im Gegensatz zum jüngsten Vorfall waren die Autos nach der Tat angezündet worden.

plu