: Will Krupp Atlas MBB-Teile kaufen?
■ SPIEGEL: KAE möchte sich an Siemens verkaufen und die MBB-Marinetechnik übernehmen
Die von Bürgermeister Klaus Wedemeier erhoffte „Bremer Lösung“ für die MBB und AEG-Marinetechnik soll in Sicht sein. Dies berichtet zumindest der SPIEGEL in seiner jüngsten Ausgabe. Danach hat die in Bremen-Sebaldsbrück gegenüber von Mercedes angesiedelte Krupp-Tochter Krupp -Atlas Elektronik (KAE) Interesse, ihre Rüstungsaktivitäten um die MBB-und AEG-Marinetechnik zu erweitern. KAE ist bereits jetzt Bremens größte Rüstungsschmiede und seit Jahren mit der Entwicklung von Marinetechnik befaßt.
Da der Krupp-Konzern aber nicht in der Lage ist, die 900 Millionen-Mark Verkaufspreis aufzubringen, sucht KAE-Chef Karl Friedrich Triebold laut Spiegel eine neue finanzkräftige Konzernmutter. Triebolds Wunschpartner: Der Münchener Elektronikkonzern Siemens, der seinerseits seinen Bereich Rüstungselektronik neu organisisert.
Bei KAE in Bremen gab man sich gestern ahnungslos. Firmenchef Triebold, so KAE-Sprecher Brandes, wisse nicht, woher die Spiegel-Meldung käme und zu den „Spekulationen“ könne er
nichts sagen.
Auch im Rathaus gab man sich verschlossen. Wedemeier -Sprecher Reinhold Ostendorf: „Wir kommentieren das nicht.“ Wedemeier hatte sich letzte Woche bei einer MBB -Betriebsversammlung weit aus dem Fenster gehängt, als er eine Lösung innerhalb einer Frist von zwei bis drei Wochen ankündigte. Daß eine solche Lösung ganz ohne KAE, den größten Bremer Rüstungsbetrieb, gefunden werden könne, hält man auch im Rathaus für unwahrscheinlich.
hbk
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