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Finanzskandal in Belgien

Brüssel (taz) - In Belgien zeichnet sich eine Schmiergeldaffaire auf höchster Regierungsebene ab. Der engste Mitarbeiter des sozialistischen Außenhandelsminister Robert Urbain, der ebenfalls sozialistische Kabinettschef Willermain, wurde wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten festgenommen. Während ihrer sechsjährigen Oppositionszeit hatte sich die jetzt wieder an der Regierung beteiligte „Parti Socialiste“ gerade vom Stigma der Affärenpartei lösen können. Losgetreten wurde die neue Affaire nach der vor einigen Wochen erfolgten Festnahme von Camille Javeau, der das den Sozialisten nahestehende Meinungsforschungsinstitut Uniop leitete. Er behauptete, über das Institut seien Staatsgelder in die Kassen befreudeter Sozialisten geflossen. Javeau gestand ebenfalls, sein Freund und Geschäftspartner Willermain sei mit gefälschten Unterlagen an einen 500.000-Mark-Kredit bei einer belgischen Bank gekommen. Der Außenhandelsminister reibt seine Hände in Unschuld, er habe von diesen Privatangelegenheiten seines Beraters nicht gewußt.

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