Es grünt so grün

■ „Begrünte Häuser in der Stadt“: eine Ausstellung

Selbstklimmende Grünpflanzen haben Konjunktur an Hausfassaden. Fast jedes Mauerwerk, das zeigt die Ausstellung „Begrünte Häuser in der Stadt“, die noch bis zum 6.Oktober in der Sparkasse am Brill zu sehen ist, nimmt Fassadengrün an. Der wilde Schmuck an kahlen Wänden ist auch anspruchsloser Schutz und verbessert das Stadtklima.

Der Senatsbehörde für Umwelt aber liegt anderes Grün mehr am Herzen: das auf dem Dach. Sie hat einen Fonds eingerichtet, aus dem Dachbegrünungen bis zu 50 Mark pro qm bezuschußt werden können. Daß bislang nur wenige darauf verfallen sind, belegt die Bilanz des letzten Jahres. Alle eingegangenen Anträge wurden positiv beschieden und dennoch wurden nur runde 25.000 Mark ausgeschüttet.

Die anteilige Höhe der Bezuschußung, so Siegfried Kotthoff von der Umweltbehörde, richtet sich nach unterschiedlichen Gesichtspunkten. Entscheidend sei zum einen die ökologische Quali

tät der konkreten Maßnahme. Je mehr Erdauftrag, je intensiver also die Begrünung, desto sinnvoller die Anlage. Ob allerdings Konstruktion und Statik des Hauses eine Humusschicht von 8 bis 10 cm tragen können, muß erst vom zuständigen Bauordnungsamt geprüft werden. Denn nur die nachträgliche Begrünung von Garagen bedarf nicht der Baugenehmigung. Kriterium der Bezuschußung ist weiterhin die ökologische Ausgleichsqualität der jeweiligen Umgebung. In der östlichen Vorstadt, „dort, wo jeder Meter, den man von Beton und Asphalt zurückgewinnt, wertvoll ist“ (Kotthoff), ist eine Dachbegrünung der Umweltbehörde ein paar Mark mehr wert als in einem weniger versiegelten Stadtteil.

Auch in verdichteten Altbaugebieten, wird jeder Tropfen Regenwasser, der, vom Dachgrün gehalten, der Mischwasserkanalisation entzogen bleibt, zum ökologischen Gewinn. Die Folge: weniger Überläufe in die Weser.

anh