Heiße Giftmüll- Öfen für Mexiko?

Schweizer und italienische Makler wollen in Mexiko Giftmüll auch aus Europa durch den Kamin jagen  ■  Aus Basel Th. Scheuer

Das internationale Giftmüll-Karussell rotiert wieder: Der Basler Geschäftsmann Arnold Kuenzler will an diesem Wochenende in Mexiko mit Firmen- und Regierungsvertretern den Bau einer Verbrennungsanlage für Giftmüll einfädeln. Kuenzler konnte bereits einige namhafte Firmen in Vorgespräche einbinden, wie die taz erfuhr. Neben einheimischen Sonderabfällen und Altlasten soll in der mexikanischen Anlage - angeblich nach modernstem westlichen Standard geplant - auch europäischer Giftmüll, vorwiegend italienischer Herkunft, verheizt werden.

Offenbar dümpeln im Hinblick auf die erhofften Öfen bereits mehrere Frachtschiffe als schwimmende Zwischenlager für Giftmüll in verschiedenen Buchten. Kuenzler, der erst kürzlich den Branchenwechsel vom Kriegsmaterial-Handel ins Giftmüll-Busineß vollzog, sorgte um die Jahreswende mit einem ähnlichen Vorhaben in Angola für internationale Schlagzeilen. Ganz nebenbei, so sickerte erst jetzt durch, wurde auch an einem Staatsstreich mitgehäkelt.

Seinen Flug nach Mexiko trat Kuenzler am Mittwoch - auf unserem Foto mit safarimäßiger Kofferkollektion im Flughafen Basel-Mulhousse - mit den Worten an: „Wir sind wieder in unserem Element!“ Ausführlicher Bericht Seite 7