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U N V E R B R E M T Bremen und der Mond

■ Uwe Beckmeyer auf dem Weg in die Erdumlaufbahn

„Tue Gutes und rede darüber“, heißt eine Politikerweisheit. Eine Konkretisierung lautet: „Wirtschaftspolitik ist zu 90 Prozent Psychologie.“ Was wiederum von Bremens Senator Uwe Beckmeyer, ganz unhanseatisch, verstanden wird als: „Rede darüber, schreie es heraus.“

In eben dieser Mission war er wieder unterwegs, in Bonn. Dort stellt sich Bremen als Wirtschafts- und Technologiestandort vor, der national und international mithalten kann. Und weil wir es hier bekanntlich rein haushaltstechnisch gesehen ziemlich dicke haben, hat sich Beckmeyer das Ganze eine Million kosten lassen. Ist zwar doppelt so teuer wie geplant, aber was soll der Geiz.

Denn mit dieser Präsentation, so rief es der Senator zur Eröffnung aus „meldet sich die Freie Hansestadt Bremen zurück.“ Hat das niemand gehört? Also lauter: „Nach Jahren des wirtschaftlichen Niedergangs ist an der Weser endlich wieder Optimimus Trumpf“. Und noch einen: „In Bonn sagen wir den Entscheidungsträgern : Seht her, hier sind wir, das ist aus Bremen geworden.“ Und jetzt noch einen kurzen Blick zurück und dann das Finale: „Vor 20 Jahren landete der erste Mensch auf dem Mond. Bremen aber stand abseits. Und heute? Heute läuft der Motor des industriellen Strukturwandels im Zwei-Städte-Staat rund und auf Hochtouren.“ Und wenn er immer noch redet, befindet er sich auf einer mittleren Erdumlaufbahn.

Holger Bruns-Kösters

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