Den Finnen dienen

■ Der finnische Verkehrsminister erzählt: Warum Thaimädchen Asyl kriegen sollten

Helsinki (taz) - Flüchtlinge mag die finnische Landschaftspartei gar nicht, auch nicht ihr führender Politiker Raimo Vistbaka. Schon die paar, die nach Finnland kommen, sind viel zuviel. Und die kommen sowieso nur aus wirtschaftlichen Gründen. Aber, so ein Rundfunkjournalist in einem Interview mit Raimo Vistbacka, könnte man denn vielleicht dem Frauenmangel in vielen ländlichen Gebieten Finnlands künftig nicht mit weiblichen Flüchtlingen abhelfen?

Die Antwort auf diese wohl mehr scherzhaft gestellte Frage und die Kommentare hierzu lösten ein Rauschen im finnischen Blätterwald aus: „Das finde ich gut! Daheim in Alajärvi haben wir ein Mädchen, das aus Thailand angeschafft wurde. Sie ist wirklich arbeitswillig und ein alter Junggeselle hat eine gute Hausfrau bekommen, mit der er sehr zufrieden ist. Er konnte eigentlich gar nicht mehr mit so was rechnen. Niemals hätte ihm eine finnnische Frau so gut dienen können wie sie.“ Asylrecht nur für weibliche Flüchtlinge sei daher sicher eine gute Idee, aber wahrscheinlich „würden sich da wieder die Feministinnen querlegen“.

Raimo Vistbacka ist nicht irgendwer. Am Freitag ist er von Staatspräsident Koivisto zum neuen Verkehrsminister Finnlands vereidigt worden.

Reinhhard Wolff