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Schon lange überfällig-betr.: "Diskriminierte Väter - im Patriarchat", taz vom 22.9.89

betr.: „Diskriminierte Väter - im Patriarchat“, taz vom 22.9.89

Endlich ist es jemandem gelungen die Problematik der „Beziehungstrennung mit Kindern“ von linken, emanzipatorischen Ansätzen her zu reflektieren. Was bisher darüber, auch in der taz (vor allem auch von Heide Soltau) geschrieben wurde, war „Schubladendenken für 'emanzipierte‘ Frauen“ - ohne die Betroffenheit der Männer und vor allem ohne die Betroffenheit der Hauptleidtragenden, der Kinder, zu sehen.

Die juristische Machtposition erlaubt es den Frauen, die Kinder zu instrumentalisieren - und meine persönliche Erfahrung hat mir gezeigt, wie leicht es ist, den Mann zum „Hampelmann“ werden zu lassen, an dessen Schnur man nach Belieben ziehen kann. Daß die Schnur zum „Fallstrick“ wird, an der neben dem Vater vor allem das Kind strauchelt, braucht die Frau nicht zu kümmern. Schlimm finde ich das vor allem dann, wenn vermeintlich „linke Frauen“ sich bei „Vater Staat“ und seinen Gerichten bedienen und jedwedes Kompromißangebot, jeden Vermittlungsvorschlag, jedes Gesprächsangebot ausschlagen können. Letztlich reicht es dann aus, die Biologie zu bemühen, um juristischen Zuspruch zu erhalten („weil ich die Mutter bin, habe ich Recht“).

Hier wird auf eine bestehende Rechtslage Bezug genommen, die von einer Mutter-Kind-Beziehung ausgeht, bei der die Väter nur eine Randposition einnehmen. Das gerade der Verband alleinerziehender Mütter und Väter diese Rechtslage verteidigt, ist ein Armutszeugnis und vielleicht nur noch psychologisch zu erklären.

Der Väteraufbruch ist schon lange überfällig.

Peter Frischmann, Ansbach

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