„Prinz“ kommt durchs Kursbuch

■ Jahreszeiten-Verlag will 1990 auf den Bremer Markt / Wird Kursbuch aufgekauft?

Ab Februar nächsten Jahres will „Prinz“, das bunte Magazin'als Bremer Stadtmagazin verkleidet auf den Zeitungsmarkt kommen. Das Kursbuch ist an den Jahreszeiten -Verlag, der mit der Idee der Stadtmagazine ein Geschäft machen will, verkauft, weiß die Szene. „Das stimmt nicht“, dementiert Kursbuch-Verleger R. Holst. Aber es gibt Verhandlungen, mehr wollte er gestern nicht sagen - schon am Montag könnte der Vertrag unterschrieben sein. „Prinz“ wird natürlich im großen Format Din-A 4 kommen, vom alten „Kursbuch“ bleiben nur Pro

gramm-Kalender, die Kleinanzeigen-Kontakte und die Anzeigen -Kundenkartei. Einzelne MitarbeiterInnen sollen einen Vertrag bei „Prinz“ bekommen.

Die Konkurrenz, das Bremer Blatt, ist über diese Entwicklung gar nicht unglücklich. „Prinz wäre sowieso gekommen“, schätzt Lothar Bienkowaski die Lage ein. Zwar sei für Prinz in Bremen nicht das große Geld zu machen wie in größeren Städten (etwa München), aber zum „Image“ des Konzerns gehöre es eben, in allen Großstädten über 500.000 Einwohnern vertreten zu

sein. Und wenn das Kursbuch eingestellt wird, müssen sich eben nur zwei - vom MIX hier abgesehen - den Werbemarkt der Bremer Stadtmagazine teilen.

Freie Mitarbeiter könnten sogar einen Vorteil haben: Um auf dem AutorInnen-Markt konkurrenzfähig zu bleiben, wird das Blatt das Zeilenhonorar auf 1 Mark anheben. Anpassungen an den aufwendig produzierten „Prinz“ sind bisher nicht geplant. Für „mehr Farbe“ sieht Bienkowski weder einen Grund noch die finanziellen Ressourcen.

K.W.