UdSSR umgeht Atomwaffensperrvertrag

■ Mit Hilfe des BRD-Nuklear-Händlers Alfred Hempel, hat die UDSSR Indien mit Schwerem Wasser versorgt

Berlin (taz) - Ein bisher geheimgehaltener Prüfbericht der bundesdeutschen Zollfahndung und Dokumente der Internationalen Atomenergie-Agentur in Wien belegen: Die UdSSR hat zugunsten ihres Verbündeten Indien über Jahre den Atomwaffensperrvertrag unterlaufen. Mittel zum Zweck und willfähriges Instrument bei diesem brisanten Geschäft: die Firma des im August diesen Jahres verstorbenen Nuklear -Händlers Alfred Hempel.

Billigend in Kauf genommen wurden die Bomben-Geschäfte von den bundesdeutschen und zumindestens auch bis 1986 von den schweizerischen verantwortlichen Kontrollbehörden. Trotz, massivem Drängen der USA, weigerte sich das Wirtschaftsministerium in Bonn, Hempel ins Handwerk zu fuschen. Die Begründung war jeweils so banal wie falsch: Angeblich sei bei den Geschäften der Hempel AG nie BRD -Territorium berührt worden. Mit dieser Protektion, hatte Hempel jahrelang den Transport Schweren Wassers, mit dem aus Natur-Uran direkt der Bomben-Stoff Plutonium gewonnen werden kann, aus der UdSSR nach Indien besorgt.

Erst auf Druck des Bonner Atom-Untersuchungsausschusses wurde im letzten Jahr die Zoll-Fahndung eingeschaltet. Seit Januar diesen Jahres liegt der Bericht (Aktenzeichen: AB Nr.555/88 - Bp Z 602 VS-vertraulich - amtlich geheimgehalten) den vorgesetzten Ministerien auf dem Tisch. Das Hempel-Finale der taz steht

auf den Seiten 14 & 15