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Bremer Rüstungsproduktion konzentriert

■ Krupp Atlas Elektronik und die norddeutschen Werften sollen den Rüstungsbereich von MBB übernehmen

Die von Bürgermeister Klaus Wedemeier angekündigte Bremer Lösung für die Marinetechnik von MBB und Telefunken System Technik zeichnet sich ab. Gestern nachmittag präsentierte ein mit sich sichtlich zufriedener Wedemeier der Presse die Ergebnisse der sogenannten „Konferenz Nord“, dem Treffen der norddeutschen Regierungschefs. Quintessenz aus Bremer Sicht:

Die Rüstungsindustrie in Bremen wird unter dem Dach einer noch zu gründenden Firma neugeordnet und konzentriert.

Die Neuordnung der Bremer Rüstungsindustrie war nach einer Entscheidung von Bundeswirtschaftsminister Haussmann notwendig geworden. Der hatte die Daimler/MBB-Fusion an Bedingungen geknüpft, die insbesondere norddeutsche Standorte be

traf. So sollte der Unterneh menbereich Marine- und Sondertechnik bei MBB nach der Fusion binnen zweier Jahre verkauft werden.

Die tragende Rolle bei dem neuen Konzept spielt die Rüstungsfirma Krupp Atlas Elektronik. Die in Sebalsbrück angesiedelte Firma, die zum Essener Krupp Konzern gehört, soll zusammen mit den nordeutschen

Werften in Kiel (Howaldt) Hamburg (Blohm und Voss) und dem Bremer Vulkan einen Firmenverbund gründen, dessen Sitz in Bremen sein soll. Dieser neue Großbetrieb soll dann von Daimler die zu veräußernden Firmenteile erwerben. Zu den Kosten der Transaktion, die auf knapp eine Milliarde Mark geschätzt werden, mochte Wedemeier sich gestern nicht äußern. Indirekt appellierte er jedoch an Daimler, beim Verkauf mit dem Preis entgegenzukommen, indem er Daimler an die „regionalpolitische Verantwortung eines großen Unternehmens“ erinnerte.

Woher der Bremer Vulkan die Mittel nehmen wird, um sich eine wahrscheinlich 10prozentige Beteiligung an dem neuen Unternehmen zu kau

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