Großer Zoff um Katholikentag 1990 in Berlin

Heftigen Streit gibt es offensichtlich innerhalb der Katholischen Kirche um den Katholikentag, der Ende Mai 1990 in Berlin stattfinden wird. Seit zehn Jahren wird die Mammutveranstaltung regelmäßig vom „Katholikentag von unten“ begleitet, einer Basisbewegung von über 50 Organisationen. Zwischen dem „Zentralkomitee der Katholiken“ und der „Kirche von unten“ hat sich nun eine hitzige Debatte über die Teilnahme der Basisinitiative entzündet. Angeblich will die Alma Mater der Gläubigen der Basisbewegung keine Räume in den Messehallen zur Verfügung stellen, was erstere heftig zurückweist.

Die „Kirche von unten“ wirft dem Berliner Senat vor, die offizielle Kirchenveranstaltung mit 20 Millionen Mark zu unterstützen, sich jedoch nicht für ihre Belange einzusetzen. In der Tat veranschlagt der Kultursenat für das Christentreffen 20 Millionen Mark im Haushalt. Davon werden allein über 15 Millionen von der Miete für die AMK -Messehallen verschlungen. Wie ein Sprecher des Kirchenreferats in der Kulturverwaltung betonte, sei ein ähnlicher Betrag für den Evangelischen Kirchentag ausgegeben worden. Aus den kircheninternen Auseinandersetzungen will sich der Senat heraushalten.

kd