Haussmann mutiert zum Bundestarifminister

München (dpa) - Bundeswirtschaftsminister Helmut Haussmann (FDP) hat erneut vor den Folgen einer undifferenzierten Arbeitszeitverkürzung gewarnt und indirekt ein Mitspracherecht der Politik bei den Tarifgesprächen gefordert. Er sei es „leid, daß die beschäftigungspolitische Debatte in der Bundesrepublik immer nach dem gleichen Ritual abläuft“, sagte Haussmann.„Der Regierung wird in Sachen Tarifpolitik zunächst der Mund verboten, die Tarifpartner treffen dann Entscheidungen für die Arbeitsplatzbesitzer, und die Regierung wird anschließend für die negativen Beschäftigungsfolgen in Haft genommen.“ Es sei daher eine „politische Diskussion“, an deren Ende die Tarifparteien entscheiden müßten. Haussmann hatte unter den Tarifparteien, der Bonner Opposition und auch beim Koalitionspartner CDU mit seiner jüngsten Forderung nach Wiedereinführung der 40 -Stunden-Woche Unmut ausgelöst.