Saftiges aus dem Garten

■ Wohin mit überschüssigem Obst? Zur Verbraucherzentrale oder zum Safter

Für viele KleingartenbesitzerInnen stellt sich jedes Jahr die gleiche Frage: wohin mit dem Rest der Ernte? Die Familie und alle Bekannten sind mehr als versorgt, die Vorratskammern sind mit Konfitüre und Apfelmus überfüllt, und Bäume und Sträucher hängen immer noch voll. Es wäre jedoch schade, wenn in den Gärten zentnerweise Obst verfault, wo doch viele Verbraucher gern Fallobst verwerten oder die

Wintervorräte in Nachbars Garten pflücken würden, meint die Verbraucherzentrale in Bremen. Deshalb bietet sie traditionell eine Obstvermittlung an. Die GartenbesitzerInnen, die nicht wissen, wohin mit ihrem Obstüberschuß, können sich unter der Telefonnummer 32O944 bei der Verbraucherzentrale melden und ihr Obst den Leuten kostenlos zur Verfügung stellen, die sonst leer ausgehen würden. Inzwischen stehen 2OO Abnehmwillige auf der Warteliste.

Wer jedoch noch nach Möglichkeiten sucht, überschüssiges Obst für den Eigenbedarf zu nutzen und von Marmelade die Nase voll hat, der kann zu einer der zahlreichen Mostereien in Bremen und Umzu fahren, und das Obst zu Saft pressen lassen. Preis und Ausbeute sind dabei jedoch unterschiedlich. So bekommt man zum Beispiel bei der Firma Goldquelle in Weyhe-Leeste 16 Liter Saft für ca. 1OO kg Äpfel und bezahlt pro Flasche 3O Pfen

nig Pfand. Den Saft erhält man dort im Austausch sofort, was heißt, daß von den mitgebrachten Äpfeln nichts im Saft zu finden ist. Vielmehr kommen sie in einen großen Bottich zusammen mit anderen Kleingartenäpfeln und werden bei der nächsten Gelegenheit als Saft abgegeben. Eine Kontrolle, daß es sich dabei um ungespritzte Äpfel handelt, gibt es dabei nicht.

Wer jedoch den Saft seiner eigenen Äpfel genießen will, der kann beispielsweise nach Worpswede fahren. Dort wird es zwar ein wenig teurer, doch ist die Ausbeute gut viermal so hoch. Für 1OOkg Äpfel können dort ca. 7O Liter mit nach Hause genommen werden. Der Preis pro Liter liegt bei 1,1O Mark, dabei müssen eigene Flaschen zum Abfüllen mitgebracht werden. Wer soviel Flaschen nicht auftreiben kann, kann dort Flaschen für 6O Pfennig das Stück einzukaufen. Einen Tag später kann der frisch gepreßte Saft dann abgeholt werden.

rp