GEWONNEN

■ Das schwarze Brett - Ein Lesebuch mit Geschichten, Bildern und Gedichten aus 25 Jahren

Klaus Wagenbach hat ein Lesebuch zusammengestellt, das informiert über 25 Jahre Verlagsgeschichte. Dichtung und Wahrheit auseinander zu klamüsern wäre eine interessante Aufgabe. Von mir leider nicht zu leisten. Aber blättern und stöbern tue ich gern in dem Band. Da ist die Einleitung des jahrzehntelangen Freundes und Mitherausgeber des Jahrbuchs der deutschen Literatur - „Tintenfisch“ -, des Hanser-Chefs Michael Krüger, der Verleger und Leser darauf hinweist, wie sehr ihre Interessen sich in den letzten zwanzig Jahren verändert haben. Krügers Freude am Detail vergißt nicht, dafür sei ihm gedankt, die taz als eine der erfreulichen Veränderungen zu erwähnen.

Auf 250 Seiten mehr als 50 Autoren, darunter mehr und weniger illustre, scharfzüngige und bleibeschwerte: Giorgio Manganelli und die RAF. Texte von Ingeborg Bachmann bis Marina Zwetajewa, von Paul A. Baran bis Georg Simmel. Dazwischen jede Menge Fotos und heiter räsonnierende Anmerkungen des Verlegers zur Zeit- und Verlagsgeschichte. Dazu eine Bibliographie die von vom ersten Quartheft - Kurt Wolff, Autoren/Bücher/Abenteuer - bis zur dreibändigen Ausgabe der Friedschen Shakespeare-Übersetzung reicht. Eine Erfolgsgeschichte? Der Verleger zitiert Alexander Kluge, der Fontane zitiert: „Gewonnen kann durch Trübseligkeit nie etwas werden.“

A.W.

Das schwarze Brett - Ein Lesebuch mit Geschichten, Bildern und Gedichten aus 25 Jahren, 256 Seiten, 5,80 DM