Das Müllchaos ist perfekt: Müllanlage Schöneiche stillgelegt

Die erst Anfang des Jahres probeweise in Betrieb genommene neue Verbrennungsanlage auf dem Gelände der DDR -Sondermülldeponie Schöneiche liegt jetzt wieder still. Die nach dem veralteten Trockenverfahren arbeitende Rauchgasreinigung ist bislang nicht in der Lage, die anfallenden Quecksilberrückstände zurückzuhalten, so die Umweltverwaltung. Bei diesem neuesten Fall einer CDU-FDP -Altlast sei das „wahre Ausmaß der umweltpolitischen Inkompetenz und Verantwortungslosigkeit“ des alten Senats besonders sichtbar geworden, kritisierte Umweltstaatssekretär Groth. Neben den auch in einem monatelangen Probebetrieb aufgetretenen technischen Mängeln der Anlage sind auch schwere Fehler in der Gestaltung des Vertrages zwischen der im Senatsauftrag verhandelnden „Berlin Consult“ und der DDR-Außenhandelsgesellschaft Intrac zutage getreten. In dem Vertrag seien die zu verbrennenden Abfallarten nur nach „Schlüsselnummern“ aufgeführt, nicht jedoch auf ihre tatsächliche Beschaffenheit untersucht worden. Ergebnis: Rund 10.000 der jährlich 15.000 Tonnen zur Verbrennung vorgesehenen Abfälle seien zum überwiegenden Teil aus Wasser bestehende Emulsionen, die nicht oder nur unter Zusatz großer Mengen leichten Heizöls verbrannt werden könnten. Die DDR verweigere nun eine solche „Wasserverbrennung“. Um die Entsorgung der Westberliner Sonderabfälle dennoch weiter zu sichern, solle auf der BSR -Müllumladestation Ruhleben schon in Kürze eine mobile chemisch-physikalische Behandlungsanlage zur Trennung der Wasseranteile aus den angelieferten Gemischen eingerichtet werden.

thok