Spekulanten sorgen auch für das Ende des Crashs

■ Ford kaufte billige Jaguar-Aktien / Aktienbörsen erholt / Auch Dollar wieder stärker

Berlin (taz) - Die Krise ist fast schon wieder vorbei, aber einige Manager nutzten sofort die Gunst der Stunde: Der US -Autokonzern Ford, der gerne beim britischen Nobelhersteller Jaguar einsteigen will, hat die niedrigen Börsenkurse ausgenutzt und seinen Anteil an Jaguar von fünf auf 10,4 Prozent des Aktienkapitals erhöht. Die von Übernahmespekulationen gepushte Jaguar-Aktie hatte zeitweilig unter dem Mini-Crash besonders gelitten. Die Dummen sind jetzt die Jaguar-Manager und deren Kollegen von General Motors, die zusammen den Einstieg von Ford und die angestrebte spätere Ford-Mehrheit verhindern wollten.

Schon am Montag abend war wieder Optimismus ausgebrochen, als sich die starken westeuropäischen Kursverluste, die etwa in Frankfurt 12,8 Prozent des DAX-Indexes betragen hatten, in Wall Street nicht fortsetzten. Im Gegenteil: An der wichtigsten Börse der Welt wurde die Hälfte der Verluste wieder gutgemacht, die am Freitag die Befürchtungen eines neuen Crashs ausgelöst hatten. In Tokio belief sich der Aufwärtstrend am Dienstag schon auf 1,5 Prozent nach Verlusten von 1,8 Prozent am Montag. An den westeuropäischen Börsen waren schließlich die Kursgewinne zunächst fast ebenso steil, wie es am Vortag die Verluste gewesen waren. Schließlich wurde in Frankfurt etwa die Hälfte der Vortagsverluste wieder wettgemacht.

Und sogar der Dollar beendete seinen Fall: Wenn auch erst für den späteren Nachmittag mitteleuropäischer Zeit neue Wirtschaftszahlen aus den USA erwartet wurden, stieg der Dollar wieder um zwei Pfennig, nachdem er zuvor fast sechs Pfennig verloren hatte. In Frankfurt wurde er mit 1,8659 DM gefixt, ohne daß die Bundesbank in die Kursentwicklung eingegriffen hätte.

Ärgern dürfte sich - außer den AnlegerInnen, die gestern ihre Papiere in Panik verkauft hatten - auch die südafrikanische Regierung. Die Feinunze Gold fiel wieder zurück auf 365,65 Dollar, während der wichtigste Devisenbringer des RassistInnen-Regimes am Vortag noch mit 368,40 Dollar notiert worden war.

diba