: Fachkräfte gegen Altlasten und Ozonlöcher
■ 23 gelernte Umweltschützer erhielten Zeugnisse
Strahlender Himmel, strahlende Gesichter: „Nach dieser Weiterbildung wissen wir nicht nur viel über die vielschichtigen Zusammenhänge aktueller Umweltprobleme, sondern können auch handeln.“ Das ist die einhellige Meinung aller Absolventen, die gestern ihre Zeugnisse als „Fachkräfte für den Umweltschutz“ bei der Bremer Angestelltenkammer bekamen.
Zwei Jahre lang haben die 23 TeilnehmerInnen z. B die Möglichkeit der Trinkwassereinsparung durch Regenwassersammelanlagen oder die Renaturierung der Schönebecker Aue erkundet und zahlreiche Exkursionen unternommen. Wassergütebestimmungen der Elbe bei Freiburg z.B. oder ein Besuch des Krebsforschungszentrums in Heidelberg sorgten für Praxisbezug während der Theoriephase. Zwei halbjährige Praktika in Betrieben wie z. B. Mercedes oder AN-Maschinenbau, bei Betrieben zur Abfallentsorgung, bei öffentlichen und privaten Einrichtungen des Naturschutzes und der Landschaftspflege brachten nicht nur praktische Kenntnisse, sondern auch Kontakte für die weitere Beschäftigung.
Vor dem Lehrgang haben alle die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht. Dabei sind ausgebildete Diplomingenieure der Landwirtschaft, des Gartenbaus, des Wasserbaus, der Architektur und der Landschaftsplanung, LehrerInnen der Biologie, der Arbeitslehre, der Chemie und Physik sowie Diplom-BiologInnen und Diplom-Geologen. Warum haben sie an dieser durch AFG-Mittel finanzierten Weiterbildung teilgenommen? Arbeitslosigkeit war sicher eine formelle Voraussetzung, um an dieser Maßnahme teilnehmen zu konnen, aber nicht einfach der Grund. „Unsere Umweltproblematik, wie z. B. das Ozonloch, erfordert umfassendes und schnelles Handeln. Hier werden Fachkräfte und Fachlehrer gebraucht, die fundierte Kenntnisse haben und einen Blick für Gesamtzusammenhänge“, sagt einer der Teilnehmer.
Fast ein Drittel hat inzwischen einen neuen Arbeitsplatz gefunden. Weitere Stellen werden im ABM-Bereich zwar angeboten, können aber von den meisten Lehrgangsteilnehmern derzeit noch nicht besetzt werden. Vorher müssen sie mindesten 9 Monate arbeitslos sein.
mb
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen