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Aussiedler-Betreuung „privatisiert“

■ Scherf ist Senatsbürokratie leid / Freie Wohlfahrtsverbände sollen einspringen / „Nicht überbetreut“

Sozialsenator Henning Scherf erwartet bis zum Jahresende insgesamt 5.000 Aus- und ÜbersiedlerInnen in Bremen. Bis Dezember sollen deshalb noch 800 zusätzliche Plätze für die NeubürgerInnen in bremischen Übergangswohnheimen fertiggestellt werden. Beim Sattelhof, auf der Sportanlage Osterholzer Heerstraße, an der H.-H.-Meier-Allee und auf der Bezirkssportanlage Horn-Lehe errichtet die Bremische Gesellschaft Schnellbau-Hütten mit 500 Plätzen. Weitere Unterkünfte entstehen im ehemaligen Eisenbahnerheim im Schwarzen Weg, in einem Gebäude des Bremer Vulkan, in Wätjens Park sowie in der Peene

münderstraße, Bei den vier Linden, in der Schule Hechelstraße sowie in der Jugendherberge Blumenthal. 50 Leute können in den nächsten Wochen in vier neuen Häusern der Bremischen Gesellschaft in der Vegesacker Heerstraße untergebracht werden.

Wo immer es geht, will Scherf allerdings auf provisorische Unterkünfte verzichten und gleich „richtige“ Massivhäuser bauen lassen. Sieben städtische Grundstücke hat die Sozialbehörde für die „massiven“ Neuplanungen inzwischen ausgeguckt.

Mit der Betreuung von Aus-und ÜbersiedlerInnen will Scherfs Behörde in Zukunft allerdings nur noch möglichst wenig

zu tun haben. Bis auf drei Wohnheime in Lesum, die als zentrale Anlaufstelle für alle Neuankömmlinge dienen, sollen sich freie Wohlfahrtsverbände um die Bremer NeubürgerInnen kümmern. Entsprechende Vereinbarungen mit dem Arbeiter -Samariter-Bund, der Johanniter-Unfallhilfe, dem Roten Kreuz, der Hans-Wendt-Stiftung, der Arbeiterwohlfahrt und der Caritas sind unterzeichnet.

Für die Betroffenen erhofft sich Scherf dadurch eine „unbürokratischere und sehr viel vertrauenserweckendere“ Betreuung. Vorteil der Lösung für den Sozialsenator: Um endlose Verhandlungen innerhalb der Senats

bürokratie über jede zusätzliche Sozialarbeiter-Stelle und jedes neue Wohnheim kommt Scherf in Zukunft herum.

Den Wohlfahrtsverbänden hat Scherf die Finanzierung von 2,5 Betreuer-Stellen für je 100 Aus-und ÜbersiedlerInnen zugesagt. „Überbetreut“ seien die neuen BürgerInnen damit nicht. Eine Hausmeisterstelle und die Kinderbetreuung müsse auf jeden Fall sein. Damit sei klar, wieviel Zeit für Betreuung der Behördengänge etc. übrigbleibe, erklärte der Sprecher der Wohlfahtsverbände, Pastor Schulken. Nachbarschaften und Patenschaften würden vieles erleichtern.

mb

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