piwik no script img

K O M M E N T A R Gewinner und Verlierer

■ Private Interessen retten SPD und Weserkraft

Umweltsenatorin Eva-Maria Lemke-Schulte kann rundherum zufrieden sein. Nicht so recht mit den Parteigenossen, schon gar nicht mit den Bremer Stadtwerken, aber mit einer Firma aus Baden-Württemberg, die ihr aus der Klemme half: Hatten doch ihre Genossen in Aufsichtsrat und Vorstand der Stadtwerke trotz gegenteiligen Bürgerschaftsbeschlusses immer noch mehr darüber nachgedacht, wie denn das Wasserkraftwerk zu verhindern sei. Den privaten Interessenten, das wußte gestern auch die Umweltsenatorin, ist die Zwickmühle der SPD - hie Umweltprogrammatik, da Verzögerungstaktik - völlig egal. Voith will erstens, zweitens und drittens Geschäfte machen. In der Rechnung der Stadtwerke dagegen gab es nichts als Verluste, und die nahmen parallel zur öffentlichen Diskussion zu.

Wenn 1991, passend zu den Bürgerschaftswahlen, mit dem Bau begonnen werden kann, dürfen sich damit all diejenigen schmücken, die Stimmung für das Wasserkraftwerk gemacht haben. In der SPD waren das nur vereinzelte. Die Stadtwerke dagegen müssen ihre Bereitschaft zu ökologischer Unternehmespolitik an anderer Stelle beweisen. Das Symbol Weserkraftwerk haben sie verschlafen.

Holger Bruns-Kösters

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen