„Eine ganz schöne Sauerei“

■ Geldbuße für Veranstalter der RIAS-Silvesterparty

Späte Genugtuung für all jene Berliner, die dieses Jahr mit einer Reisenwut auf den RIAS begannen: Die RIAS -Silvesterparty, bei der es zur Jahreswende 1988/89 im Tempelhofer Ullsteinhaus zu chaotischen Zuständen gekommen war, hatte gestern ein spätes Nachspiel vor dem Amtsgericht Tiergarten. Der Geschäftsführer der veranstaltenden Agentur „Concert Concept“, Peter Schwenkow, muß nun 50.000 Mark Bußgeld wegen Verstoßes gegen die Berliner Bau- und Versammlungsstättenverordnung zahlen. Ein leitender Angestellter Schwenkows wurde zu 30.000 Mark Buße verurteilt. Er hatte die Verhandlungen mit dem Bezirksamt geführt. Der Urteilsbegründung nach waren vom Bauaufsichtsamt in Tempelhof 1.700 Plätze genehmigt worden. Insgesamt besuchten die Silvesterfeier jedoch 6.000 bis 7.000 Gäste mit Eintrittskarten zu je 47 Mark. Besucher hatten im Nachhinein von restlos verstopften Vorräumen und Treppen gesprochen. Der Richter nannte es „eine ganz schöne Sauerei“, daß größte Gefahren in Kauf genommen worden seien, um einen „entsprechenden Reibach“ zu machen. Erhebliche Katastrophen hätten entstehen können, wenn sich 5.000 bis 7.000 Leute auf einem Platz tummelten, der von der Bauaufsicht für nur 1.700 Gäste freigegeben worden sei.

dpa