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K O M M E N T A R Rückwärtsgang

■ Kunick vertagt Konflikte und Lösungen

Das Verkehrskonzept ist 1. nicht mehr zeitgemäß, 2. nicht finanzierbar und daher 3. zu überarbeiten. „Grundzüge einer Verkehrspolitik für Bremen aus heutiger Sicht“, ist das Papier überschrieben, inzwischen genau ein Jahr alt und der Verfasser inzwischen in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Hans-Otto Schulte, damals als Senatsdirektor für den Bau verantwortlich, hatte auf sechs Seiten kurz und präzise aufgeschrieben, welche Straßen warum gebaut, welche seines Erachtens verzichtbar und wie der ÖPNV verbessert werden müsse. „Bei Konzentration aller Kräfte müßte eine strukturierte Gesamtverkehrsplanung in einem Jahr leistbar sein“, schrieb Schulte am 17. Oktober 1988 in dem damals nichtöffentlichen Papier.

Zum 18. Oktober 1989 hat der neue Senatsdirektor Bau, Manfred Osthaus, ein öffentliches Papier erarbeitet. Überschrift: „Konzept zur Erstellung einer integrativen Verkehrsplanung für Bremen.“ Darin listet er brav formulierte Ziele auf. Ziele, die Umweltpolitiker unterstreichen und Automobilisten nicht auf die Barrikade treiben werden. Ohne Konflikt mit der Autolobby aber wird es keine Lösungen geben. Im Rückwärtsgang ist keine Verkehrspolitik zu machen.

Holger Bruns-Kösters

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