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Figuren des Systems-betr.: "Die oben können nicht mehr" und "Sturz und Machterhalt", taz vom 19.10.89

betr.: „Die oben können nicht mehr“, und „Sturz und Machterhalt“, taz vom 19.10.89

Die vernichtende Schärfe der kritischen Artikel zu den Politbürokraten in der DDR korrespondiert auf das trefflichste mit dem zahnlosen Biß der taz der bundesrepublikanischen Wirklichkeit gegenüber. Anstatt die „wirklichen Kosten unseres Wohlstandes“ (so R.North: Wer bezahlt die Rechnung? Wuppertal 1988), zu dem die DDR -BürgerInnen verständlicherweise fliehen, zu benennen, läß die taz einen ehemaligen Juso, MdB Karsten Voigt, darüber philosophieren, daß Krenz „in den Strukturen des jetzigen Systems und der jetzigen Parteiführung groß geworden ist“. So auch Karsten Voigt, nur hat der eine radikale Jusophase eingeschoben und sich etwa 1974 der Problematik gestellt, „daß die Anwesenheit der US-Truppen in der Bundesrepublik zumindest tendenziell auf längere Sicht eine Gefahr für sozialistische Umwandlungsprozesse bedeutet“ (Juso 1974/2). Heute übt er sich in Drohgebärden gegen die Grünen, was die alles akzeptieren müßten (Rüstungsexporte etc.), wenn sie in die Regierung wollten.

Es heißt den ideellen Gesamtsozialisten zu spielen, wenn der Autor von „Die oben können nicht mehr“ darüber sinniert, an wen bei der Ablösung Honeckers Brandt und seine sowjetischen Gesprächspartner gedacht hätten, ob an Krenz: „Das kann man bezweifeln.“ Zu spekulieren, wie K.Hartung dies tut, die SU sei zu „phantasievollen“ Lösungen in der deutschen Frage bereit, entspricht vielleicht der historischen Tagesordnung. Nur, wo bleibt der Pawlowsche Reflex, eine Politik in Richtung Konföderation/Wiedervereinigung sei unmöglich, gefährlich und verderblich?

Robert Lederer, Bochum 1

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