500.000 für Offenen Kanal?

■ Landesmedienanstalt verabschiedet ihren Haushalt

Zwar ist die Landesmedienanstalt noch ohne eigenes Haus, aber wenigstens einen Haushalt hat die neugeschaffene Medienbürokratie jetzt. Für 1989 stehen ihr 1,9 Millionen Mark zur Verfügung. Die Landesmedienanstalt hat die Aufgabe, die privaten Fernsehveranstalter darauf zu überwachen, daß sie sich an die Gesetze halten und bereitet die Entscheidungen des Landesrundfunkausschusses vor, der unter anderem zu entscheiden hat, welche privaten Anbieter über die Antenne zu empfangen sind. Finanziert wird die Landesmedienanstalt aus einem zweiprozentigen Anteil an den Rundfunkgebühren.

1989 benötigt die Landesmedienanstalt 365.000 Mark für eigene Zwecke. Der Betrag wird im kommenden Jahr voraussichtlich auf 500.000 Mark steigen. Dann wird die Anstalt aus dem Rathaus in eigene Räume ziehen und zwei

weitere SachbearbeiterInnen einstellen. Bislang beschäftigt die Anstalt außer ihrem Direktor Wolfgang Schneider nur noch eine Sekretärin.

890.000 Mark wird die Landesmedienanstalt an das Kuratorium von Radio Bremen abführen. Dieses Geld soll zweckgebunden für Kulturelles ausgegeben werden. In diesem Jahr wurde mit dem Geld das umstrittene Musikfest teilfinanziert. 500.000 Mark legt die Landesmedienanstalt zurück, um damit eventuell einen Offenen Kanal zu finanzieren, der auf einer freiwerdenden Hörfunkfrequenz eingerichtet werden könnte. „Offener Kanal“ könnte bedeuten, daß BremerInnen eigene Programmbeiträge erstellen, die dann über eine Rundfunkfrequenz zu empfangen wären. Ob der Landesrundfunkausschuß so etwas will, will er bis Ostern 1990 entscheiden.

hbk