Bigotte Rechtsanwälte-betr.: "Der fühlte sich in seiner Männlichkeit gekränkt", taz vom 12.10.89

Betr.: „Der fühlte sich in seiner Männlichkeit gekränkt“, taz vom 12.10.89

Die von Herrn Ströbele geführte Verteidigung eines 25jährigen Vergewaltigers brachte den Anwalt der Nebenklägerin zu dem berechtigten Kommentar; Herr Ströbele „habe eine neue Qualität der Diskriminierung in Vergewaltigungsprozessen eingeführt“. Das Verhalten von Herrn Ströbele veranlaßt uns, seine Aussagen zum Thema „'linke‘ Anwälte verteidigen Vergewaltiger“ zu zitieren. Ströbele in der taz vom 13.5.88: „Sein (Ströbeles) Kriterium für die Übernahme eines solchen Mandats ist, daß er sich mit dem Beschuldigten auf eine Verteidigungslinie verständigt, die nicht auf Kosten der Frau geht. Eine solche Verteidigung sei für die geschädigte Frau in jedem Fall besser, als wenn der Angeklagte von einem Anwalt verteidigt werde, der sich der Problematik nicht so bewußt sei.“

In der gleichen Ausgabe gab Rechtsanwalt Elfferding an, Vergewaltiger nicht zu verteidigen, „wenn der Beschuldigte bestreitet, er jedoch von dessen Schuld überzeugt sei“. Herr Elfferding verteidigt zur Zeit einen Mann, der wegen Vergewaltigung und schwerer Körperverletzung angeklagt ist. Der Täter wurde am Tatort nach der unglaublich brutalen Tat noch mit heruntergelassener Hose festgenommen. Er behauptet, sich an fast nichts erinnern zu können, lediglich „Bedrängungsversuche“ der Frau seien ihm im Gedächtnis geblieben.

Wir sind den bigotten Herren Rechtsanwälten für ihre Selbstentlarvung sehr verbunden. Berliner Notru

für vergewaltigte Fraue

und Mädchen e.V