Bergleute in der Ukraine werfen Moskau den Bruch von Zusagen vor

Moskau (ap) - Die Bergleute im Donez-Becken, dem größten Kohlerevier der UdSSR, haben beschlossen, kommende Woche über eine Wiederaufnahme der Streiks vom Sommer abzustimmen. Sprecher sagten gestern, die Regierung in Moskau habe die Zusagen nicht eingehalten, mit denen sie ein Ende des Streiks erreicht habe. Nach dem Anfang Oktober vom Obersten Sowjet verabschiedeten ersten Streikgesetz in der Geschichte der UdSSR sind Arbeitskämpfe in den Bereichen Energieversorgung, Verkehr und Verteidigung verboten. Die Regierung hatte gesagt, der Bergarbeiterstreik vom Sommer habe der Wirtschaft der UdSSR schweren Schaden zugefügt. Bei erneuter Unterbrechung der Kohleförderung könne es im Winter zu Stromsperren sowie Rationierung von Heizmaterial kommen. Trotz Vrbots hatten 18.000 Bergleute im Revier von Workuta am Donnerstag gestreikt. Wie den Bergleuten im Donez-Becken geht es auch ihnen darum, Versprechungen der Regierung einzufordern. Ihnen war eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie die Versorgung mit Gebrauchsgütern zugesagt worden. Außerdem sollten sie in der Disponierung mit der von ihnen geförderten Kohle unabhängiger werden.