Ibrahim Böhme

Ibraim Böhme ist Mitbegründer, Geschäftsführer und Inspirator der Sozialdemokratischen Partei in der DDR „SDP“. Böhme ist Historiker, hat Theaterwissenschaften und Dramaturgie studiert und Maurer gelernt. Seine politische Karriere begann 1967 mit dem Eintritt in die SED, wo er noch im gleichen Jahr wegen einer Verteidigung Robert Havemanns den Hütern der reinen Lehre unangenehm auffiel. Eine erste „Parteistrafe“ erhielt er 1968, als er Sympathien für das Prager Reformprojekt zum Ausdruck brachte. Anfang der 70er Jahre stieg er dann allerdings bis in die Bezirksleitung des Kulturbundes der DDR auf. 1974 fiel Ibraim Böhme unter Berufsverbot, weil er unter anderem „weltanschauliche Gesprächskreise“ initiiert hatte. Nach der Ausbürgerung Wolf Biermanns im Jahre 1976 trat er aus der SED aus; 1977 steckten ihn die Behörden ohne weitere Begründung für 15 Monate in Untersuchungshaft. Seit mit einer Sympathiekundgebung für die polnische „Solidarnosc“ 1981 seine Gastdramaturgie am Theater in Neustrelitz endete, arbeitete er unter anderem als Koch, Sägewerksarbeiter und Lehrer für vietnamesische Sprache. Im Umkreis seiner im kirchlichen Rahmen gehaltenen Vorlesungen über Philosophie, Literatur und Geschichte entstand die Überlegung zur Gründung einer Partei, die dann zum 40.Gründungstag der DDR vollzogen wurde.