K O M M E N T A R Wem Gott ein Amt gegeben...

■ ...den wird auch kein Senator wieder los

„In der Wirtschaft gibt es für solche Fälle Elefantenfriedhöfe“, erinnerte sich kürzlich ein höherer Beamter. Gemeint: Einerseits der Bremer Beamte Galla, andererseits die elegante, im Beamtenrecht aber geringgeachtete Lösung, leitende Herren bei erwiesener Unfähigkeit höchstdotiert in eine Art betiebsinterner Beschäftigungstherapie zu befördern. Jemanden umso besser bezahlen, je weniger er tut - zu so einer dialektisch -genialen Volte waren die Väter deutschen Beamtenrechts offensichtlich nicht fähig. Unfähigkeit, Schlampigkeit, Verantwortungslosigkeit allein bringen hierzulande wider Willen niemanden um seinen Beamtensessel. Jedenfalls nicht, solange er nicht die sprichwörtlichen silbernen Löffel klaut.

Wenn es denn Bremens Schicksal sein soll, was ein gütiger, des Beamtenrechts kundiger Gott verhüten möge, nochmals eine Geiselnahme erleben zu müssen: Sie möge uns erst ab 2015 ereilen. Dann dürften auch die letzten Polizeibeamten die wohlverdienten Pension verzehren, denen ein Untersuchungsausschuß gerade „ein äußerst bedenkliches Verständnis über die Verbindlichkeit von Dienstvorschriften“, „desolate Führung“, „katastrophale Zusammenarbeit“, „mangelnde Kenntnis“ von Fernsprechgeräten, und „leichtfertige, wenn nicht verantwortungslose Planungen“ bescheinigt hat. Bis dahin werden die Herren weiter für Bremer Recht und Ordnung sorgen. Klaus Schloesse

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