Union im Freiheitstaumel

Erlangen (ap) - Angesichts der Massendemonstration für Reformen in Ost-Berlin und der neuen Fluchtwelle haben Bundeskanzler Helmut Kohl und der CSU-Vorsitzende Theo Waigel zur Solidarität mit den Bürgern der DDR aufgerufen. Beide Politiker sicherten auf dem Deutschlandtag der Jungen Union (JU), der am Sonntag nach drei Tagen in Erlangen zu Ende ging, den Flüchtlingen alle Hilfen zu. Sie betonten, daß der Weg zur deutschen Wiedervereinigung nur über das Selbstbestimmungsrecht und die europäische Einigung führen könne. Bereits am Samstag abend hatte sich Kohl an die Spitze eines spontanen „Solidaritätszuges“ durch Erlangen gesetzt. Der Kanzler ging wie Delegierte der Jungen Union mit brennenden Kerzen hinter einem Transparent „Freiheit für alle Deutschen“ durch die Straßen Erlangens.

Der 28jährige wissenschaftliche Mitarbeiter Hermann Gröhe aus Neuss wurde auf dem Deutschlandtag der Jungen Union mit einer Mehrheit von knapp 75 Prozent der abgegebenen Stimmen zum neuen Bundesvorsitzenden gewählt. Der bisherige Vorsitzende Christoph Böhr kandidierte wegen Erreichens der Altersgrenze von 35 Jahren nicht mehr.