Europart-Käufer von Gift verschreckt

■ Noch immer fehlt die Unterschrift unter dem Kaufvertrag / Zukunft ungewiß

„Wenn nicht bald etwas passiert, war alles umsonst.“ Betriebsrat und IG-Metall fiebern einer Entscheidung im Verkauf der von Stillegung bedrohten „Europart“ in Hemelingen entgegen. Noch haben die 450 Mitarbeiter zunächst über Konkursausfallgeld, zuletzt über den Konkursverwalter H.R. Schulze, ihren Lohn erhalten. Doch wenn bis zum Ende dieser Woche keine Entscheidung fällt, bedeutet dies das „Aus“ für den krisengeschüttelten Betrieb. Der potentielle Käufer, ein kunststoffverarbeitendes Unternehmen (angeblich aus Israel), ist

zwar an einer Fortführung der noch immer produzierenden „Europart-GmbH“ interessiert, gerade mit Blick auf die hier installierte Kunststofftechnologie. Allerdings: Die Bank des Käufers riet zur Vorsicht, da der Betrieb in Hemelingen auf „kontaminiertem“ Gelände stehe.

Das Europart-Betriebsgelände hat eine abwechslungsreiche Nutzungsgeschichte, in der u.a. die Flugzeug- und Rüstungsproduktion der Focke-Wulff eine Rolle spielt. Nicht zuletzt aus dieser Zeit könnten dort Altlasten wie Schwermetalle (aus Farben

und Lacken), Öle, Altöle und Lösungsmittelrückstände gefunden werden. Dies hatte ein Gutachten für die Grünen nahegelegt. Auch beim Umweltsenator weiß man von Altlasten auf dem Gelände. Ob der Bayerischen Hypobank allerdings ein konkretes Gutachten vorliegt, war gestern nicht zu erfahren. „Richtig ist, daß nach geltender Rechtssprechung ein neuer Eigentümer auch den Schweinskram mit seinem Gefährdungspotential“ (so die Umweltschutzbehörde) mitkauft und gegebenenfalls entsorgen muß.

ra