Alternative Liste und SPD streiten über RVK-Professor Pohle

Zwischen AL und SPD hat sich über den in die Kritik geratenen Leiter der RVK-Aids-Station Pohle ein kleiner Koalitionsstreit entwickelt. Wie die taz berichtete, fordert die AL, dem Aids-Forscher Pohle wegen schlechter psychosozialer Versorgung auf seiner Aids-Station 300.000 Mark Zusatzmittel aus dem Haushalt 1990 zu streichen. Das Geld soll nach dem Willen der AL zugunsten von Aids -Selbsthilfeprojekten „umgeschichtet“ werden.

Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Roß forderte die AL auf, „ihre Hetzkampagne gegen den angesehenen Berliner Wissenschaftler und Arzt Professor Pohle“ einzustellen. Für die AL wies die Abgeordnete Hohenberger, Mitglied des am Freitag über die Aids-Gelder beschließenden Hauptausschusses, die Kritik der SPD zurück.

Sie bekräftigte nochmals die Vorwürfe der Doppelfinanzierung von Pohle-Projekten und der schlechten psychosozialen Versorgung seiner Aids-Patienten. Die AL sei nicht an einer „Diffamierungskampagne“ gegenüber Pohle gelegen, sondern daran, „wohin bei angespannter Haushaltslage Mittel fließen“, und habe dehalb die 300.000 Mark für Pohle „aufs Korn genommen“.

Pohle selbst wollte gestern nicht mehr Stellung nehmen und verwies auf seine Anwälte.

kotte