VCD: Kein Verein für Bleifüße

■ Alternativer Verkehrsclub will menschlicheren Verkehr / Konkurrenz für ADAC

Ein alternativer Verkehrsclub, der sich für Umweltschutz engagiert und trotzdem eine umfangreiche Interessenvertretung für Autofahrer bietet? Der VCD ( Verkehrsclub der Bundesrepublik Deutschland e.V.) hat sich zum Ziel gesetzt, neben Auto- und Motorradfans gleichberechtigt auch alle Fahrradfahrer, Fußgänger und Benutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln zu betreuen.

Von Umwelt- und Naturschützern im Juli 1986 gegründet, konnte er schon binnen kürzester Zeit eine fünfstellige Mitgliederzahl aufweisen, Tendenz steigend. Er versteht sich als „Meinungsforum und Sprachrohr für eine Verkehrspolitik, in der Rücksicht und Verantwortung großgeschrieben werden“, und hat sich mit seiner Arbeit zum Ziel gesetzt, einer fortgesetzten

Umweltzerstörung durch eine zu kurzsichtige Verkehrspolitik entgegen zu wirken.

So fordert er u.a. Vorrang für umweltverträgliche Verkehrsmittel, mehr Sicherheit und weniger Schadstoffemmission durch Tempolimits sowie Tempo 30 auf allen Haupt- und Nebenstraßen. Kindern, alten Menschen und Behinderten soll es möglich sein, sich im Straßenverkehr gefahrlos zu bewegen und die Landschaft soll vor weiterem Straßenbau geschützt werden. Fast 30% aller Mitglieder sind nicht motorisiert, aber auch umweltbewußte Auto-und Motorradfahrer finden in diesem Club ihren Platz. Denn: „Für Bleifüße und Betonköpfe sind wir nicht die richtige Adresse!“ Mit Dienstleistungen wie dem In- und Auslandsschutzbrief, Familien-und Verkehrsrechtsschutz, sofortige Pannenhilfe und einer

24-Stunden-Notrufzentrale braucht sich der VCD nicht hinter dem ADAC zu verstecken. Nicht zuletzt vom finanziellen Standpunkt aus ist der VCD interessant. Nach dem Motto „jedes Mitglied zahlt nur das, was es gebrauchen kann“ ist der Einzelbeitrag sehr niedrig, Mitglieder von Wohngemeinschaften werden wie Familienmitglieder zu einem günstigeren Tarif mitversichert.

Neben dem Angebot einer kostenlosen Verkehrsberatung wird sechsmal jährlich die Zeitung „fairkehr“ (ebenfalls umsonst) zugestellt mit Tips zu den Themen Fahrradkauf, Bahntarife und umweltbewußtem Verhalten im Straßenverkehr. Absolute Unabhängigkeit ist gesichert, denn der VCD finanziert sich ausnahmslos aus Mitgliederspenden und -beiträgen.

Katja Amman