Überflieger: Reisenotizen

Autowahn. Unter dem Titel Die Zukunft des Autos, eine endlose Geschichte, veranstaltet das Bildungswerk für Demokratie und Umweltschutz in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Verkehr im Berliner Johannes-Stift eine dreitägige Tagung (17.11. bis 19.11.89). Im Teilnahmebetrag von 25 DM sind Übernachtung und Verpflegung enthalten. Anmeldungen beim Bildungswerk, Zeughofstr.20, 1000 Berlin 36.

Tips für Radtouristen. Der Schweizer Verkehrsclub hat einen Ratgeber Mit Velo und Bahn durch Europa herausgegeben. Das Büchlein enthält Hinweise über Mitnahme und Beförderung der Drahtesel in Bahn, Schiff und Flugzeug sowie über Ausleihmöglichkeiten an Bahnhöfen. Bezug: Buchhandel.

Tagungen. Die Thomas Morus Akademie, Postfach 100346, 5060 Bergisch-Gladbach 1, tagt im November zweimal: Am 13. und 14. zum Thema Lernen auf Reisen? Reisepädagogik als neue Aufgabe für Reiseveranstalter, Erziehungswissenschaft und Tourismuspolitik, und vom 27. bis zum 29. unter dem Titel Jugendreisen in den 80er Jahren. Kosten: jeweils 60 DM (Unterkunft und Essen inklusive).

Pseudodemokratie. Am 24. und 25.11.89 wird in der Bonner Beethovenhalle das zweite Urlauberparlament einberufen, das sich mit den Umweltproblemen an Nord- und Ostsee beschäftigen soll. Zum Schwafeln hat der Fremdenverkehrsverband Schleswig-Holstein eingeladen. Entscheidungsbefugnisse hat dieses Parlament, das sich aus Touristen zusammensetzt, selbstverständlich nicht.

Profit. Im Geschäftsjahr 1988/89 hat der Reisegigant TUI seine Spitzenposition als weltweit agierender Reiseanbieter weiter ausgebaut. Der Konzernumsatz stieg um drei Prozent auf 4,24 Milliarden DM. Für das nächste Geschäftsjahr hoffen die Herren aus der TUI-Vorstandsetage auf vier bis fünf Prozent Zuwachs. Da lassen sich die Umsatzverluste im Inlandsgeschäft (minus 1,6 Prozent) leicht verschmerzen.

Ausbeutung. Schätzungsweise 100 Millionen Menschen arbeiten weltweit in der Tourismusbranche. Ein Großteil von ihnen sei unterbezahlt, hat die Internationale Arbeitsorganisation die Lage des Fremdenverkehrsgewerbes charakterisiert. Vor allem Saisonarbeiter seien in der gesundheitlichen Versorgung, in der Arbeitslosen- und Rentenversicherung extrem benachteiligt.