Daimler/MBB-Fusion fast perfekt

■ Bedingung: Hamburg möchte Airbus-Beteiligung

amburg (taz) - Die Fusion von Daimler und MBB, wegen der Sperrminorität Hamburgs bei MBB abhängig von der Zustimmung der Hansestadt, ist so gut wie unter Dach und Fach. In Absprache mit den drei anderen Küstenländern hat Hamburg noch zwei Wünsche offen: Zum einen wird die Zustimmung Daimlers für eine Beteiligung der Hansestadt bei der Deutschen Airbus GmbH von maximal 19 Prozent gefordert. Strittig ist also die Frage, ob Hamburg bereits jetzt eine nominale Beteiligung an dem Hamburger Tochterunternehmen erhält, um dort bereits bis Ende 1992 den gesetzlichen Minderheitenschutz und damit gewisse Einspruchsrechte in Anspruch nehmen zu können. Zum anderen wünschen sich die norddeutschen Bundesländer, daß die nach der Auflage von Wirtschaftsminister Haussmann bei MBB auszulagernde Firma TST in Wedel bei Hamburg nicht zerschlagen wird. Das hätte Daimler-Verhandler Schrempp nach Aussage von Hamburgs Bürgermeister Henning Voscherau bislang „kategorisch abgelehnt“. Bei einem Knackpunkt hat der Norden allerdings nachgegeben. So wird die Deutsche Airbus mit Sitz in Hamburg nicht als Aktiengesellschaft, sondern doch als GmbH eingerichtet. Damit schwindet der Einfluß Hamburgs auf dieses Unternehmen. „Bei dem Projekt des Regionalflugzeuges MPC75 oder daraus abzuleitender Flugzeuge“ erhält Hamburg immerhin die Systemführerschaft, Dornier ist vom Bau von Flugzeugen über 100 Sitzplätze ausgeschlossen. Und: Große Transportflugzeuge wurden der Airbus GmbH zugeordnet. Am 17.November wird die MBB-Gesellschafterversammlung unter Beteiligung von Voscherau und FDP-Wirtschaftssenator Wilhelm Rahlfs endgültig über die Zustimmung zur Fusion entscheiden.

ak