Fusion Salzgitter Preussag

■ WestLB behält eine Sperrminorität von 25,1 Prozent

Mit der geplanten Fusion der Salzgitter AG und der Preussag AG sind die Bereiche Stahl und Werften nicht gefährdet. Das erklärten die Vorstandsvorsitzenden der bundeseigenen Salzgitter AG (Salzgitter) und der Preussag AG, Ernst Pieper und Erwin Möller, am Freitag vor dem Bundestag. An den Standorten werde ebensowenig gerüttelt wie an dem hohen Wohnungsbestand von Salzgitter, stellten die beiden Firmen -Chefs bei der Anhörung im Haushaltsausschuß des Bundestages klar.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Preussag AG, WestLB-Chef Friedl Neuber, bestätigte, daß die Bank ihren Preussag -Anteil von derzeit über 45 Prozent bei der Fusion erst mittelfristig innerhalb von drei Jahren auf 25,1 Prozent am neuen Konzern verringern werde, wodurch sich die Bank eine Sperrminorität sichert. Auf Abgeordnetenfragen teilte Neuber mit, daß auch der Wirtschafts-und der Finanzminister von Nordrhein-Westfalen als Mitglie

der im Verwaltungsrat der Bank der Kapitalerhöhung zugestimmt hätten.

Finanzstaatssekretär Hans Tietmeyer bestätigte, daß es jetzt vertragliche Vereinbarungen mit der Preussag gebe, die Stahl-und Werftenstandorte zu erhalten und weiterzuentwickeln. Auch habe sich der neue Eigentümer verpflichtet, an den Howaldtswerken-Deutsche Werft AG (HDW/Kiel) festzuhalten.

Von den Sachverständigen unterschiedlich bewertet wurde in der Anhörung das liegende Wertgutachten der Treuarbeit AG (Frankfurt), die einschließlich des nicht betriebsnotwendigen Vermögens einen Salzgitterwert von 2,44 Milliarden Mark ermittelt hatte. Während die SPD der Regierung einen Verstoß der Bundeshaushaltsordnung und damit der Belange der Steuerzahler vorhielt, erklärte Tietmeyer, die Sorgfaltspflicht sei nicht verletzt worden. Die SPD hält einen Verkaufspreis von sechs Milliarden Mark für realistisch. dp