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■ Kontinent der Superlative

Im Guiness Buch der Rekorde müßte er ganz vorne stehen, dieser siebte Kontinent. Schließlich ist er nach Asien der zweitgrößte Kontinent der Erde und macht so zehn Prozent deren Landfläche aus. Er ist Paradies (Idee), Schatzkammer (vermutete Bodenschätze) und Wüste (Niederschläge als Schnee wie in der Sahara) zugleich. Er ist der kälteste, der höchste, der sauberste, der am weitesten von jeglicher Zivilisation entfernte Erdenteil der Welt. 80 Prozent des Süßwasserreservoirs der Erde schlummern in seinen Eismassen, die zu 98 Prozent die darunter liegenden Gebirgszüge bis über 2000 Meter hoch bedecken. Diese gigantische Eiskuppel wuchs in Jahrmillionen Jahren. Die 24 Millionen Kubikkilometer Eis der Antarktis in Eiswürfel mit einem Meter Kantenlänge zu schneiden würde heißen, daß jede/r der rund 4,5 Milliarden Erdenmenschen zehn Jahre lang jede Minute einen solchen Eiswürfel bekäme. Was für ein Geschenk?! Und würde dieses Eis auf einmal schmelzen, die Welt wäre ein riesiges Atlantis: der Meeresspiegel stiege um 55 Meter.

Die Antarktis, um es zu präzisieren, umfaßt alle Gebiete südlich des 60.Grades südlicher Breite. Man unterscheidet Antarktika, den Kontinent, vom geographischen Südpol und dem Antarktischen Ozean, der Sammelbegriff für die antarktischen Teile des Atlantischen, Indischen und Pazifischen Ozeans ist. Auf den nur zwei Prozent eisfreien Küstenrändern tummelt sich Leben, wenn auch spärlich. Das mildeste Klima finden wir auf der Westantarktischen Halbinsel. Und dort finden wir denn auch am ehesten den Menschen, auch wenn er nicht im Ökosystem vorgesehen war: entweder als Wissenschaftler oder Tourist. Seltsame Spezies.

Doch kommen wir zu den „aborigines“ zurück. Außer den Pinguinen gibt es nur zwei an Land lebende Vogelarten entgegen anderslautenden Meldungen -, keine Eisbären oder sonstige Säuger. Viele Vögel kommen nur im Sommer. Lediglich auf der Antarktischen Halbinsel existieren einige höhere Pflanzen. Sonst muß man sich ins Wasser begeben, wo die Oberflächen zu den lebensreichsten Gewässern der Welt gehören. Die Garnelenart Krill ist hierbei die größte Eiweißquelle und Nahrungsgrundlage nicht nur für die 150 Fischarten, Vögel, Robben und Wale. Auch der Mensch schöpft ab. Und jetzt machen wir Schluß. Auch wenn die Geschichte weitergeht...

AS