Die Synode schweigt

■ Berliner Regionalsynode lehnte aktuelle Erklärung zu den politischen Ereignissen in der DDR ab

Die Regionalsynode West der Evangelischen Kirche von Berlin -Brandenburg hat zum Abschluß ihrer dreitägigen Herbstkonferenz am Sonntag eine Erklärung zu den aktuellen politischen Ereignissen in der DDR und Berlin nach langer heftiger und kontroverser Debatte abgelehnt. In der Erklärung sollte zu Problemen Stellung genommen werden, die sich mit der Öffnung der innerdeutschen Grenzen ergeben. Vor allem wurden von den Synodalen Aussagen zu wirtschaftlichen Problemen in der Vorlage kritisiert, die einen Hinweis auf „Hoffnung zur attraktiven Alternative zur westlichen Gesellschaftsordnung“ enthielten.

Der Berliner Bischof Martin Kruse, der auch Vorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, kündigte an, er werde anstelle der von der Synode abgelehnten Erklärung einen Brief an die Berliner Kirchengemeinden richten. Der Brief soll jedoch erst nach Gesprächen zwischen den beiden regionalen Kirchenleitungen der berlin -brandenburgischen Kirche verfaßt werden.

Die Regionalsynode übernahm den kürzlich gefaßten Beschluß der EKD-Synode einer Frauenquote von 40 Prozent in kirchlichen Leitungsgremien innerhalb der nächsten zehn Jahre. Angesichts finanzieller Engpässe empfahl die Regionalsynode den Gemeinden zu erproben, ob die Erhebung eines finanziellen Kirchen- und Gemeindebeitrages bei den Gemeindemitgliedern neben der Kirchensteuer möglich ist. Er solle zur Sicherung der finanziellen Grundlagen jeder einzelnen Kirchengemeinde beitragen.

dpa