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Notmaßnahmen eingeleitet

100.000 Videorekorder und das 'Elend der Psychiatrie‘  ■ E R E I G N I S D D R

Auch das Museum für Deutsche Geschichte in Ost-Berlin ist jetzt von der Wende erwischt worden. Die Ausstellung „Sozialistisches Vaterland DDR“ wurde zur Überarbeitung geschlossen.

Den besorgniserregenden Entwicklungsrückstand der Psychiatrie haben 18 Klinikdirektoren in einem Brief an Volkskammerpräsident Maleuda beklagt. Die Situation in den Fachkrankenhäusern sei „zum Teil menschenunwürdig“. Die Ärzte fordern eine Expertenanhörung im Parlament.

Die Bezirksgruppe des Neuen Forums Erfurt hat die erste oppositionelle Zeitung der DDR gegründet. Die 'Neue Erfurter Zeitung‘, die vor allem regionale Probleme aufgreifen will, begrüßt in ihrer ersten, vierseitigen Nummer die Veränderungen in der Medienlandschaft der DDR...

Mehr als 5,5 Millionen DDR-BürgerInnen haben seit Öffnung der Grenzen die BRD besucht. Keine Überraschung daher, daß die Reichsbahn ihre Kapazitätsgrenze erreicht hat und es bereits zu Einschränkungen beim Gütertransport kommt.

Die Gründung unabhängiger Verbände geht weiter. Für einen neuen Ärzteverband liegen bereits 1.500 Mitgliedsanträge vor. Einen unabhängigen Verband fordern auch die Unterhaltungskünstler. Auch die Liberaldemokratische Partei will jetzt einen eigenen Jugendverband mit dem flotten Namen „Jungliberale Aktion“. Der Gründungsausschuß hat sich konstituiert. Und auch die jungen ChristInnen gründeten einen eigenen Verband: „Christlich-Demokratische Jugend“ heißt er. Die Organisation wolle von der CDU unabhängig arbeiten, sagt der Vorsitzende Henning Stoerk (44). Die Frustrationen, die das Bestaunen westlicher Schaufenster für DDR-BürgerInnen ohne Devisenpolster mit sich bringt, will die DDR-Führung kompensieren: Der Elektronikkonzern Sanyo liefert bis März 1990 100.000 Videorekorder, die Hälfte noch vor Weihnachten.

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