„Voller Entsetzen, Wut und Trauer“

Cornelia W.s Tod in Göttingen: Solidarität von AntifaschistInnen aus Berlin West und Ost  ■ D O K U M E N T A T I O N

„Autonome Antifa-Gruppe Berlin / Hauptstadt in den Räumen der Kirche von Unten.

Bundeskanzerlamt der BRD

zu Händen

Ständige Vertretung der BRD in der DDR.“

Protestschreiben / Offener Brief

Am 17.11. 89 kam es in Göttingen zu einer Auseinandersetzung zwischen faschistischen Skinheads und AntifaschistInnen. Die Polizei von Göttingen ging dabei gegen die Antifas vor und schützte die Faschisten. Über den Polizeifunk ging dabei die Anfrage: „Sollen wir sie platt machen?“ Was auch bestätigt wurde. Als die Polizei einschritt, gab es keinerlei Auseinandersetzungen zwischen Antifas und Faschisten.

Bei der Verfolgung wurde die Antifaschistin Conny von der Polizei in den Tod gejagt.

Wir sind voller Entsetzen, Trauer und Wut über den Tod der Antifaschistin Conny.

Dieser Übergriff der Polizei ist aber KEIN Einzelfall. Wieder einmal wurde die falsche Seite angegriffen. Die Faschisten sind wie so oft ohne Bestrafung davongekommen.

Wir fordern:

-Verbot aller neofaschistischen Organisationen, Gruppen und Parteien;

-Aburteilung der zuständigen Polizeikräfte, die am 17.11. im Einsatz waren;

-Keine Behinderung und Kriminalisierung von AntifaschistInnen.

Wir werden uns auch in Zukunft mit allen AntifaschistInnen in jedem Land solidarisieren, um gemeinsam überall den Neofaschismus zu bekämpfen.“

Verbreitet wurde diese Erklärung in West-Berlin von der Antifa Jugendfront im Mehringhof. Am vergangenen Samstag fand dazu vor der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin in der Hannoverschen Straße eine Solidaritätskundgebung statt.