K O M M E N T A R Schöner Wohnen

■ Wohnprojekte als Modell: Eng zusammen und getrennt

In Hamburg, Hannover oder Konstanz gibt es sie längst, die genossenschaftlichen Wohnprojekte, die den Vorstellungen von „anders wohnen“, „gemeinschaftlich leben“ und „ökologisch bauen“ eine neue Perspektive geschaffen haben. In Bremen fehlt es bislang den Protagonisten der brüchig gewordenen Wohnideen vergangener Jahre an Alternativen zur trauten Zwei - und Einsamkeit. Dabei könnte das Modell „eng zusammen und getrennt“ auch in wohnungspolitischer Hinsicht trendbildend sein.

Der immense Wohnbedarf der nächsten Jahre wird nicht durch den Eigenheimbau und darf nicht durch neue Wohnsilos Marke Tenever gelöst werden. Hier ist auch städtebauliche Phantasie in der preiswerten Umnutzung von brachliegenden Gewerbeflächen gefragt. Projekte wie „anders wohnen“ könnten dem Senat als Ideenstifter dienen: ihr Konzept sieht von der sozialen Mischnutzung über die kommunikative Aufwertung des Wohnens und die finanzielle Entlastung des Einzelnen bis zu den größeren Ressourcen für ökologische Experimente all das vor, was angesichts der bestehenden Wohnraumprobleme die Not mit der Tugend verbindet.

Andreas Hoetzel