Wir versinken...

■ ...im Dreck / 2000: Jährlich 15,4 Mrd. Tonnen / Weltweit größte Mülltagung startet heute im ICC

Wenn sich der jetzige Trend fortsetzt, wird der Hausmüllberg in der Bundesrepublik trotz verstärkten Recyclings von 14 Millionen Tonnen (1985) auf 15,4 Millionen Tonnen im Jahre 2000 anwachsen. Den Zuwachs erwarten Abfallexperten vor allem bei Essensabfällen, bei Papier und Pappe sowie Kunststoffabfällen. Das wurde gestern im Vorfeld der heute beginnenden 6.Internationalen Recycling-Congresses in Berlin mitgeteilt. Zur dreitägigen Tagung - es soll die weltweit größte abfallwirtschaftliche Veranstaltung sein - haben sich über 2.800 Experten aus der ganzen Welt angemeldet.

Während sich in der Bundesrepublik der Berg von Haus- und Gewerbemüll voraussichtlich nur leicht vergrößern wird, erwarten die Experten aufgrund verschärfter Gesetze deutlich mehr Sondermüll. Um diese Mengen zu verarbeiten, fehlen noch Entsorgungskapazitäten, wurde betont. Das Marktvolumen der Abfallwirtschaft in Westeuropa entsprach vor zwei Jahren 17,6 Milliarden Mark und wird bis zum Jahr 2000 auf über 40 Milliarden Mark anwachsen, hieß es.

Marktwirtschaftlich interessant werde die Rohstoffrückgewinnung, wenn die Kosten für die Müllentsorgung um das Drei- bis Fünffache steigen. Mit einer solchen Kostensteigerung sei bis zum Jahr 2000 zu rechnen. In Wertstoff-Rückgewinnungszentren auf europäischer Ebene liege die Zukunft, meinten Experten vor der Presse.

dpa