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Polizei torpediert Jugendarbeit

■ Naturfreunde zu CN-Gas-Überfall

Mit Empörung mußten wir den Polizeieinsatz am 19.11.1989 in unseren Räumen in der Buchtstr. 14/15 zur Kenntnis nehmen. Wie bereits in den verschiedenen Bremer Tageszeitungen veröffentlicht, drangen Sonntagnacht gegen 22.30 Uhr 10 - 15 Polizeibeamte nach einer öffentlichen Veranstaltung zu dem Tod einer Göttinger Antifachistin am 18.11.1989 in das Antifa - Cafe ein. Eine Stunde lang kontrollierten die Beamten äußerst rüde die Personalien der ca. 40 anwesenden Gästen, belästigten eine Frau, die zur Toilette mußte, auf's Übelste. Eltern von Cafe - Besuchern und andere Gäste wurden von der Polizei am Betreten unserer Räume gehindert. Dieser Polizeieinsatz gipfelte gegen 23.30 Uhr in der Abfeuerung einer CN - Gasgranate. Eingangsbereich und Saal waren in Kürze eingenebelt. Das Tränengas verursachte sofort Brechreiz, Augentränen und Hautreizungen. Nur über den Notausgang konnte der Saal verlassen werden. Trotz intensiven Lüftens war es bis Dienstag, den 21.11. nicht möglich, den Vereinssaal zu benutzen. Gruppenaktivitäten mußten abgesagt werden. Wir weisen darauf hin, daß zu keinem Zeitpunkt von den Besuchern des Antifa - Cafe's Aktivitäten ausgingen, die die Maßnahmen der Polizei, insbesondere den Gebrauch von CN - Distanzwaffen in geschlossenen Räumen gerechtfertigt hätten. Weiterhin verurteilen wir auf's Schärfste das illegale Eindringen der Behörde in die Räume der Naturfreunde - Jugend e.V. Wir begreifen diesen Einsatz als erneutes Indiz dafür, daß einige Teile der Polizeiführung seit Jahren jeden beliebigen Vorwand benutzen, um die Jugendarbeit unseres Verbandes zu torpedieren.

Martin Lugenbiehl

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