Medienbeben in Italien

Rom (taz) - Eine weitere gigantische Medienkonzentration beunruhigt Italien: Silvio Belusconi, der mit seinen drei Privatsendeketten „Italia 1“, „Retequattor“ und „Canale 5“ mehr als 40 Prozent aller TV-Programme des Landes ausstrahlt, hat in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die Kontrolle des größten Zeitungs- und Zeitschriftenkonzerns Italiens, der Gruppe Mondadori übernommen, zu der die größten politischen Wochenmagazine 'Panorama‘ und 'L'Espresso‘ sowie die größte Tageszeitung 'La Repubblica‘ gehören. Ausgeschaltet wurde von Berlusconi - einem engen Freund und Berater von Sozialistenchef Bettino Craxi - damit der bisherige Mondadori-Herrscher Carlo De Benedetti (Besitzer von Olivetti), der einer Zuneigung zur Kommunistischen Partei verdächtig ist. Die Journalisten der betroffenen Zeitungen und Zeitschriften haben ebenso wie der nationale Presseverband bereits Streiks angekündigt, der Chefredakteur von 'La Repubblica‘, Scalfari, sowie der Miteigner von 'L'Espresso‘, Carracciolo, wollen rechtliche Schritte gegen den nach ihrer Meinung vertrauenswidrigen Verkauf einleiten

rai