Ceausescu wäscht sich rein

■ Der rumänische Conducator kritisiert die Arbeit der Partei- und Staatsorgane

Berlin (afp/taz) - „Mängel“ bei der Arbeit der Partei- und Staatsorgane seines Landes will der Führer von Rumänien, Nicolae Ceausescu, festgestellt haben. In einer von 'Agerpress‘ veröffentlichten Meldung vom Samstag verlangte Ceausescu, das neue, beim 14. Parteitag vor einer Woche gewählte Zentralkomitee und Politbüro sollten ihrer Rolle „als diskutierende, kollektive Organismen gerecht werden und Beschlüsse fassen, die die Verwirklichung der Entwicklungsprogramme sichern.“

Der Staatschef kritisierte die Arbeit der Regierung und bedauerte, daß „viele Probleme nicht ernsthaft diskutiert wurden, nicht die adäquaten Beschlüsse gefaßt wurden und die Verwirklichung schlecht überwacht wurde“. Er forderte „eine Stärkung der Rolle der Nationalversammlung im Bereich der Kontrolle der Einhaltung der Gesetze. Die „Nahrungsmittelindustrie soll nach den Worten Ceausescus „modernisiert“ und die „Organisation des Vertriebs“ verbessert werden. In spätestens zwei Jahren sollen die „Probleme auf diesem Gebiet gelöst sein“.

Personelle Konsequenzen hat Ceausescu aber nicht gezogen. Das Politbüro wurde auf 23 Mitglieder aufgestockt. Das „Ständige Büro“ der KP wurde um einen Sitz erweitert und hat nun acht Mitglieder.

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