Hamburger Bahnhof kriegt Flügel

■ Josef Paul Kleihues gewann den Architekten-Wettbewerb für das neue Kunstmuseum

Gewinner des Architektenwettbewerbs für den Ausbau des ehemaligen Hamburger Bahnhofs zum Museum für zeitgenössische Kunst als Depandance der Nationalgalerie am Übergang Invalidenstraße ist der Berliner Architektur-Professor Josef Paul Kleihues. Er erhält aber nicht nur 20.000 Preisgeld, sondern auch den Auftrag, umgehend mit der Überarbeitung seines Entwurfs zu beginnen. Schließlich soll das neue Kunstmuseum mit einer Ausstellungsfläche von 10.000 Quadratmetern 1993 eröffnet werden. Als Neubauteile sind zwei geometrisch angeordnete lange Seitenflügel entlang der alten Haupthalle mit relativ neutralen Ausstellungssälen vorgesehen, von denen aufgrund ungeklärter Grundstücksverhältnisse allerdings vorerst wohl nur der rechte gebaut werden kann. Der zweite Bauabschnitt soll insgesamt 91,5 Millionen DM verschlingen. Davon gehen nur 34 Millionen in den Neubau und die Innenraumgestaltung, der Rest muß für restaurative Maßnahmen aufgewendet werden.

Nur neun Architekturbüros haben sich überhaupt noch an dem Wettbewerb beteiligt, nach dem viele ihre Teilnahme aufgrund mangelnder Planungsfreiheit bei dem weitgehend unter Denkmalschutz stehenden Altbau zurückgezogen haben. Kleihues‘ Entwurf hat die Jury zur Ausführung empfohlen, weil er mit den „tektonischen Fassaden aus Stahlgußstützen, Aluminium- und Glasfüllungen den Dialog zwischen Tradition und Moderne“ zum Ausdruck bringe. Endgültig entschieden wird allerings erst nach Überarbeitung.

grr