Blankenburg Über - Besiedelt

■ Verhältnisse im Übersiedler-Kloster gebessert

Die noch in der vergangenen Woche als untragbar beurteilten Verhältnisse im Übersiedlerwohnheim Kloster Blankenburg bei Oldenburg bessern sich seit Wochenbeginn Schritt für Schritt. Das teilte der Leiter des Landesheims, Thomas Böhme, am Dienstag auf Anfrage mit.

Das Personal für Betreuung, Beratung und Verwaltung sei seit Montag um 14 auf 54 Mitarbeiter aufgestockt worden. Die Wohngebäude würden jetzt rund um die Uhr von einem Wachdienst geschützt. Erstmals seit Eröffnung des Übersiedlerheimes vor rund drei Wochen werde es gelingen, die tatsächliche Zahl der Bewohner in einer aktuellen Bestandsliste festzuhalten. Die gegenwärtige Zahl der Übersiedler in Kloster Blankenburg werde auf 650, ein Fünftel davon Kinder, geschätzt.

In der vergangenen Woche war von erheblichen sozialen Span

nungen unter den Bewohnern wegen der drangvollen Enge sowie aufgrund von Disziplinlosigkeiten einer Minderheit berichtet worden. Es sei zu störenden Zechereien, gewalttätigen Auseinandersetzungen, Diebstählen und Fällen von Prostitution gekommen. Die privaten Eigentümer des Klosters hätten sich als Vertragspartner des Landes den Aufgaben nicht gewachsen gezeigt, stellte Böhme fest. Angesichts der unhaltbaren Zustände habe man trotz Fortbestehen des Betreuungsvertrages jetzt die Dinge selbst in die Hand genommen.

Alle Versuche, die Überbelegung des Klosters, in das noch zusätzlich BewohnerInnen eines Altenheimes wegen Renovierung desselben ausgelagert waren, durch den Weitertransport von DDR-Übersiedlern zu reduzieren, scheiterten in der letzten Woche an deren Widerstand.

dpa/taz